Dienstag, 10. Mai 2016
Ich gebe zu, dass ich mit den 2 Kindern und dem herrlichen Wetter in Dubai, ganz vergesse, hier auch mal wieder von uns zu berichten.

In den letzten Wochen hat uns das Reisefieber gepackt. Zuerst waren wir für 10 wunderschöne Tage in Thailand, genauer gesagt auf der kleinen Insel Koh Yao Yai östlich von Phuket. Für mich war es das erste Mal, dass ich so weit im Osten auf der Weltkarte war und ich würde sofort wieder hinfliegen - alleine schon weil das Essen dort wirklich sehr gut ist. Am Ende haben wir sticky Reis mit Mango sogar zum Frühstück gegessen, weil das einfach so lecker ist. Aber auch die Vegetation ist wunderschön in Thailand - vor allem der Kontrast zur Wüste bei uns. Wir waren viel im Wasser (vor allem unsere Badenixe Leni), haben die herrlichen Sonnenuntergänge genossen, aber auch Ausflüge gemacht: die Insel mit dem Auto erkundet und dabei einsame Strände entdeck und mit einem traditionellen Longtail Boot quer durch das offene Meer zu Maia Beach gefahren. Dort wurde "The Beach" mit Leonardo diCaprio gedreht und es sieht dort tatsächlich aus wie im Paradies: steile Felsen, die aus dem Meer herausragen und verlassene weiße Sandstrände mit Palmen. Leni durfte außerdem auch mal auf einem Elefanten reiten. Generell hatten wir sehr viel Kontakt mit der Tierwelt vor Ort (teilweise etwas zu viel für meinen Geschmack). Überall wimmelte es nur so von Geckos, wir hatten einen Frosch im Bad und einen wilden Affen auf der Terrasse. Leni fand das alles natürlich irre lustig, während ich ab sofort alles ganz genau gemustert habe bevor ich irgendwo hinein gegangen bin.

Kaum waren wir aus Thailand zurück in Dubai näherte sich ein langes Wochenende mit Feiertag (im muslimischen Glauben gibt es auch einen Feiertag, der in etwa Christi Himmelfahrt entspricht). Da wir schon ganz lange mit Jordanien geliebäugelt haben und es nur aus Sicherheitsbedenken bisher nicht umgesetzt haben, haben wir es nun doch nochmal in Erwägung gezogen. Man muss dazu sagen, dass Jordanien selbst sehr sicher ist, aber dass es leider von Kriegsgebieten wie Syrien und Irak umgeben ist und mit Massen an Flüchtlingen zu kämpfen hat. Leider kann das Land diese Belastung kaum stemmen, was wirklich unwahrscheinlich schade ist, denn was wir gesehen haben war so faszinierend und unglaublich schön. Für mich persönlich das Schönste, das ich bisher gesehen habe. Doch von Anfang an: damit es wirklich zu einem Abenteuer wird, haben wir beschlossen, dass wir uns einen Mietwagen nehmen und sind als erstes zum Toten Meer gefahren. Natürlich musste ich mich ins Wasser legen und ausprobieren ob man tatsächlich nicht untergeht. Man ist wirklich ganz schwerelos, aber aufgrund des hohen Salzgehaltes ist das Meer leider nicht zum Planschen für Kinder geeignet, denn das brennt fürchterlich, wenn das in die Augen geht. Aber es war trotzdem eine schöne Erfahrung und ein tolles Farbenspiel als die Sonne über den Bergen an der gegenüberliegenden Küste von Israel untergegangen ist.

Am nächsten Tag sind wir dann quer durch das Land und über die Berge nach Petra gefahren. Petra ist eine Felsenstadt, die ca. im 6. Jahrhundert vor Christus entstanden ist und heute zu den neuen 7 Weltwundern gehört. Sobald man am Eingang vorbei ist, kommt man in eine völlig andere Welt. Beduinen kommen einem mit Pferden und Kutschen entgegen und die Kulisse ist einzigartig. Wir sind dann auch auf Pferden zur ersten Attraktion, dem Siq geritten. Der Siq ist eine hohe und teilweise sehr enge Felsenschlucht, durch die man durch muss um zum Kern von Petra zu gelangen. Für Leni war das Reiten natürlich ein Riesenspaß. Mir war anfangs schon etwas mulmig, ich hatte ja Basti in der Babytrage, aber als ich dann mal oben saß und durch diese tolle Landschaft geritten bin, war alles wieder gut und Basti ist dabei sogar eingeschlafen. Man kann in Petra sämtliche "Verkehrsmittel" in Anspruch nehmen: Pferd, Kutsche, Esel und Kamel. Und mit einem Kind wie Leni ist das auch sehr sinnvoll, denn so viel Strecke schaffen die Kleinen noch nicht selbst. So haben wir dann am nächsten Tag eine Kutsche genommen und sind damit durch ganz Petra gefahren an wirklich beeindruckenden Gebäuden in den Felsen vorbei. Unser Beduine sah aus wie Jonny Depp in Fluch der Karibik mit geschminkten Augen und man musste teilweise echt aufpassen, dass man nicht aus der Kutsche fällt, da überall Schotter und Steine liegen und er buchstäblich drüber gebrettert ist. Leni fand das natürlich mal wieder extrem cool und Basti hat wieder alles verschlafen. Am Ende der Strecke geht es einen Berg zu einem Kloster rauf. Die meisten steigen dann auf einen Esel um. Aber ihr kennt ja Max: wenn der einen Berg sieht, muss er da rauf und zwar zu Fuß. Also sind wir losgestiefelt und eine Stunde später waren wir auch schon oben. Es war gar nicht so anstrengend, Max hat mich schon viel schlimmere Touren in den Alpen auf die Gipfel hochgejagt, aber ich wurde natürlich von allen, die uns entgegenkamen oder mit dem Esel an uns vorbei gegangen sind, bewundert, dass ich mit Baby da hoch laufe. Ehrlich gesagt war es beim "Abstieg" etwas heikler, da der felsige Weg durch Sand teilweise rutschig war und die Esel einen ständig fast über den Haufen gerannt haben.

Also mein Fazit nach diesem Kurztip nach Jordanien: Ich will nochmal!! Wer Lust auf Kultur und etwas Abenteuer hat, sollte da unbedingt mal hin und es gibt noch sooo viel mehr dort zu sehen.